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Abstract
Genossenschaften sind eine im Agrarsektor weit verbreitete, solidarische Unternehmensform, deren ökonomische Effizienz in der Literatur kontrovers diskutiert wird. Für die Preisbildung bei deutschen Weinen wird anhand hedonischer Preisanalysen untersucht, ob Winzergenossenschaften systematisch niedrigere Preise erzielen, niedrigere Qualitätssegmente bedienen oder sogar erfolgreicher sein können als andere Unternehmensformen. Gegenüber früheren Untersuchungen wird die endogene Bedeutung der Qualitätsbewertung in Weinführern im Zusammenhang mit winzerspezifischen und regionalen Reputationseffekten analysiert. Neben herkömmlichen OLS und 2SLS Schätzungen werden dazu auch IV Modelle mit intern und/oder extern generierten Instrumentenvariablen geschätzt, um dem latenten Konstrukt von Qualität und Reputation gerecht zu werden. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die Bewertung durch etablierte Weinführer einen Einfluss auf die Preissetzung nimmt und hiervon auch Winzergenossenschaften profitieren können, während sich die Organisationsform eines Winzerunternehmens nicht systematisch auf den Preis auswirkt.