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Abstract
Die Preisvolatilität hat in Deutschland im Zeitraum 1993-2008 für wichtige Agrarprodukte
(Weizen, Gerste und Milch) vor allem aufgrund der Deregulierung der EU-Märkte
zugenommen. Für andere Produkte hat sich die Preisvolatilität in diesem Zeitraum wenig
geändert, was vor allem daran liegt, dass das Ausmaß der Marktregulierung über diesen
Zeitraum stabil war. Im Rahmen von Simulationen mit dem Agrarsektormodell ESIM wurde
gezeigt, dass es aufgrund der starken Weltmarktintegration bei Weizen, Gerste und Raps
keinen erlösstabilisierenden Zusammenhang zwischen den Ertrags- und den
Preisschwankungen in Deutschland gibt, da das auch in Deutschland maßgebliche
Weltmarktpreisniveau nicht wesentlich durch das Ertragsniveau in Deutschland determiniert
wird. Ein potenzieller Anstieg der globalen Ertragsvariabilität, der sich langfristig in Folge
des globalen Klimawandels einstellen könnte, würde zu einem Anstieg der Preisvolatilität
führen. Forderungen nach einer staatlichen Subventionierung von Ernteversicherungen
aufgrund des hohen systemischen Risikos und daraus resultierenden Marktversagens haben in
den letzten Jahren zugenommen. Bisher fehlt allerdings der empirische Nachweis dafür, dass
das systemische Risiko in seiner Höhe nicht durch marktwirtschaftliche Instrumente und ohne
Subventionierung beherrschbar ist.