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Abstract
Unternehmerisches Denken und Handeln sind in Zeiten globaler und sich digitalisierender Märkte und Wertschöpfungsketten wichtige Fähigkeiten für landwirtschaftliche Unternehmer, Fach- und Führungskräfte im Agribusiness und Absolventen landwirtschaftlicher Hochschulstudiengänge. Politik, Wirtschaft und Verbände treiben aktuell die Vermittlung unternehmerischer Fähigkeiten durch eine intensive Förderung in verschiedenen Initiativen voran. Ein Schwerpunkt der Förderung zur Vermittlung unternehmerischer Fähigkeiten sind die Hochschulen mit agrarwissenschaftlichen Fakultäten. Bislang ist allerdings wenig über die curriculare Verankerung der sogenannten Entrepreneurship Education in landwirtschaftlichen Hochschulstudiengängen bekannt. Eine Analyse von Studiendokumenten und die anschließende Auswertung der Modulkataloge bzw. Modulhandbücher von insgesamt 103 landwirtschaftlichen Hochschulstudiengängen in Deutschland liefern erste Erkenntnisse zur curricularen Verankerung. Die Untersuchung offenbart, dass in lediglich 18 Studiengängen (17,5%) ein Bezug zu Entrepreneurship Education vorhanden ist. Dies deutet auf eine schwache curriculare Verankerung dieses Ausbildungsinhaltes hin. In Bezug auf die Hochschulart zeigt sich, dass mehr als 60% der Studiengänge mit Entrepreneurship Education-Bezug an Fachhochschulen angeboten werden und es sich dabei zu 61,1% um Bachelorstudiengänge handelt. Insgesamt konnten 26 Module mit Entrepreneurship-Bezug identifiziert werden. Diese sind zu 57,7% Module in Masterstudiengängen, welche allerdings nur zu 3,8% als Pflichtmodul Bestandteil der Ausbildung in den Studiengängen sind. Die vorliegende Untersuchung bildet den aktuellen Stand des Themas Entrepreneurship Education in agrarwissenschaftlichen Studiengängen in Deutschland ab und dient als Diskussionsgrundlage für mögliche Veränderungen in den Curricula der landwirtschaftlichen Hochschulstudiengänge in Deutschland.