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Abstract

Das Thema Tierwohl wird von vielen Seiten fachlich und emotional diskutiert (Isermeyer 2014). Für die Landwirtschaft stellt dies enorme Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit der modernen Tierhaltung dar. In der Milchviehhaltung sollte der Fokus der fachlichen Diskussion auf der Beziehung zwischen Tierwohl und Wirtschaftlichkeit liegen. Nur 21 % der Milchkühe erreichen die Phase der höchsten Laktationsleistung (Römer 2011), d.h. ein Großteil der Kühe scheidet zuvor “krankheitsbedingt“ aus und verursacht damit hohe Kosten. Die vorliegende Untersuchung stellt erste Ergebnisse aus dem Projekt „Tierwohl und Wirtschaftlichkeit in der zukunftsorientierten Milchviehhaltung – Bewertung verschiedener Maßnahmen und deren ökomischen Auswirkungen“ vor. Die vorläufigen Analysen zeigen in allen bisher ausgewerteten Betrieben Schwachstellen in Bezug auf das Tierwohl. Die gravierendsten Schwachstellen sind Mängel an der Bodenbeschaffenheit und am Zustand der Liegeboxen in den Ställen. Dies betrifft fünf der acht untersuchten Betriebe. Darüber hinaus wird aus der Untersuchung deutlich, dass zusätzlicher Kuhkomfort, wie Ausläufe und intakte Kuhbürsten, Kühen bislang selten angeboten wird. Die Ergebnisse der Kostenanalyse zeigen, dass die Tierwohlmaßnahmen erhebliche Kosten von bis zu 8 Cent pro kg Milch verursachen können. Die Untersuchungen werden in der verbleibenden Projektlaufzeit auf weitere 30 Betriebe ausgedehnt. Es soll der Nutzen der Maßnahmen in Bezug auf Tierwohl und Lebensleistung der Kühe analysiert werden. Damit könnte zumindest eine Teilkompensation der steigenden Produktionskosten erreicht werden.

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