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Abstract
Die von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufene Übergewichtskrise mit all ihren gesundheitlichen Konsequenzen hat spätestens seit Anfang des Jahrtausends auch in der Russischen Föderation Einzug gehalten. Dies gewinnt im Besonderen vor dem Hintergrund der aktuell in Russland diskutierten "Steuer auf ungesunde Lebensmittel" an Bedeutung und ist eine Folge veränderter Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Mit zunehmendem ökonomischen Wachstum und privaten Einkommen stieg in Russland der Konsum von fettreichen tierischen Produkten an. Die Gesundheit vieler Bürgerinnen und Bürger ist durch ein erhöhtes Risiko für Adipositas und ernährungsmitbedingte chronische Erkrankungen belastet. Gleichzeitig verbesserte sich die gesundheitsbezogene Ernährungsweise im Hinblick auf die Zufuhr diverser Vitamine und Mineralstoffe. Diese beiden gegenläufigen Entwicklungen sind typischerweise auch in anderen Industrie- und Schwellenländern vorzufinden, wenngleich in der Föderation in teilweise ausgeprägterer Form. Neben traditionell eher hohen Präferenzen der russischen Gesellschaft für fettreiche tierische Produkte mag dies, ähnlich wie in vielen anderen Ländern, auf unzureichende Ernährungsinformationen zurückzuführen sein. Entsprechend würden hier gezieltere Informationskampagnen sowie klare Produktkennzeichnungen den Weg für eine gesündere Ernährung ebnen.