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Abstract
Das österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den
natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft (ÖPUL) und das Investitionsförderprogramm
sind neben der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete (AZ) die wichtigsten
Instrumente des Ländlichen Entwicklungsprogramms in Österreich. Im Sinne eines
effizienten Einsatzes staatlicher Mittel sind mögliche auftretende Zielkongruenzen zwischen
diesen Förderinstrumenten von besonderem Interesse. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der
Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise und der Inanspruchnahme von
Investitionsförderung. So ergeben sich bei einer Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise
vor allem im Bereich der Tierhaltung zusätzliche Anforderungen, die vielfach entsprechende
Investitionen erforderlich machen. Für solche Investitionen in Stallsysteme und andere
bauliche Anlagen können Landwirte das Investitionsförderprogramm (Maßnahme M121 des
Österreichischen Programms zu ländlichen Entwicklung) in Anspruch nehmen.
In dieser Arbeit wird mit Hilfe statistischer Methoden der Zusammenhang zwischen der
Inanspruchnahme der Investitionsförderung und der Teilnahme an ÖPUL-Maßnahmen
ermittelt. Darüber hinaus wird mit Hilfe des Differenz-in-Differenz Schätzers die Wirkung
der Wechselwirkungen der Fördermaßnahmen „Investitionsförderung“ und „Umstellung auf
die biologische Wirtschaftsweise“ für den wirtschaftlichen Erfolg landwirtschaftlicher
Unternehmen quantifiziert. Als Indikator für wirtschaftlichen Erfolg wird der Standarddeckungsbeitrag
verwendet. Die Ergebnisse zeigen einen überwiegend positiven Zusammenhang
zwischen Investitionsförderung und der Teilnahme an Maßnahmen des Agrarumweltprogramms
ÖPUL, wobei es zwischen den einzelnen Betriebsformen erhebliche Unterschiede
gibt. Die detaillierte Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen Investitionsförderung und
der ÖPUL-Maßnahme „biologische Wirtschaftsweise“ zeigt, mit Ausnahme von den
Veredelungsbetrieben, signifikant höhere Teilnahmeraten bei gleichzeitiger Inanspruchnahme
einer Investitionsförderung. Des Weiteren profitieren vor allem Futterbaubetriebe von der
Umstellung auf biologische Landwirtschaft, während Dauerkultur- und Veredelungsbetriebe,
unabhängig von einer Bioumstellung, positive Effekte vorwiegend durch die Investitionsförderung
verzeichnen.