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Abstract

Der vorliegende Beitrag analysiert die Umsetzung der FFH-Richtlinie durch Landwirte in Sachsen. Seit 2002 hat der Freistaat Sachsen 270 FFH-Gebiete an die Europäische Kommission gemeldet und führt in diesen Gebieten systematisch FFH-Managementplanungen durch mit dem Ziel die Naturschutzpraktiken auf den FFH-Flächen zu optimieren. Im Zuge der FFH-Managementplanung werden die Landwirte kontaktiert, um sie mit Hilfe von Beratungsgesprächen zur Optimierung ihrer Bewirtschaftungspraktiken zu motivieren. Der vorliegende Beitrag fasst die bisherigen Erfahrungen aus 17 FFH-Managementplänen in Sachsen zwischen 2003 und 2011 zusammen. Der Datensatz wurde mit Hilfe von Beratungsgesprächen gewonnen und besteht aus betriebsstrukturellen Informationen von 131 Betrieben und ökologische Informationen von 333 FFH-Flächen. Die Statistik zeigt, dass 63 % aller Betriebe bereit sind die Maßnahmen optimal umzusetzen, weitere 20 % zeigen sich offen, leicht angepasste Maßnahmen umzusetzen. Ein einfaches binäres Modell wird angewandt zur Bestimmung möglicher Einflussgrößen auf die Entscheidungen der Betriebe. Die Ergebnisse zeigen, dass die betriebliche Entscheidung für eine naturschutzfachliche Optimierung abhängig ist von der Viehbesatzdichte des Betriebes, jedoch nicht von Betriebsgröße oder dem Flächenumfang der entsprechenden FFH-Flächen auf dem Betrieb. Eine Umsetzung von FFHMaßnahmen ist auf Flächen mit speziellen Agrarumweltmaßnahmen wahrscheinlicher. Allerdings zeigen die Modellergebnisse und die Praxis, dass einige Agrarumweltmaßnahmen nicht immer zu den FFH-Flächen im höheren Erzgebirge passen. Insgesamt erscheint die Praxis der FFH-Managementpläne eine sinnvolle Ergänzung zu den Agrarumweltprogrammen, da dieser Planungsprozess, der in Sachsen von Betriebsbesuchen und Beratung begleitet wird, einen höheren Zielerreichungsgrad im Naturschutz ermöglicht und Landwirte zur Umsetzung von FFH-relevanten Naturschutzmaßnahmen motiviert.

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