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Abstract
Im Zuge des Klimawandels gewinnen standortangepasste Landnutzungsverfahren an Bedeutung,
die zumindest die regional zunehmenden Wind- und Wassererosionen reduzieren und
gleichzeitig die Biodiversität auf der Fläche erhöhen können. Ein solches Verfahren können
Alley-Cropping-Systeme darstellen, bei denen Kurzumtriebsstreifen in bestimmten Abständen
in die Ackerflächen integriert werden. Bisherige Arbeiten haben zumeist nur Aussagen zur
Wirtschaftlichkeit von bestehenden Alley-Cropping-Systemen im Ausland getroffen. Daher
werden in diesem Beitrag unterschiedliche Formen von Alley-Cropping-Systemen mit Kurzumtriebsstreifen
ökonomisch für den Großraum Brandenburg untersucht. Dazu werden diverse
Szenarien und auch die Teilernte der Streifen zur kontinuierlichen Aufrechterhaltung der
Windschutzwirkung berücksichtigt. Ein zentrales Ziel ist es, eine Aussage zu einem Schwellenwert
des biologischen Mehrertrags der verbleibenden Ackerfläche zu treffen, damit dieses
Agroforstsystem konkurrenzfähig zu einer Referenz-Ackerfläche sein kann. Die Ergebnisse
sind im Bereich von ca. 3 bis 10 % mindestens benötigtem biologischem Mehrertrag ausgefallen.
Zudem wird eine jährliche Ausgleichszahlung für die Anlage eines Alley-Cropping-
Systems berechnet, welche zwischen ca. 230 bis 800 €/ha Kurzumtriebsstreifen liegen muss,
um die ökonomischen Nachteile des Systems gegenüber einer Referenz-Ackerfläche auszugleichen.