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Abstract
Die Produktkategorie Joghurt gilt als hoch differenziert. In Deutschland sind über 2000 verschiedene
Joghurts in mehr als 250 Produktlinien (z.B. „Almighurt“ von Ehrmann) auf dem
Markt erhältlich. Während fast alle Hersteller über ein breites Geschmackssortiment verfügen,
ist die Produktion speziellerer Varianten, wie z.B. probiotische oder laktosefreie Joghurts auf
wenige, internationale Konzerne oder Nischenmolkereien konzentriert. In diesem Beitrag
wird analysiert, inwieweit die Preisgestaltung bei Joghurt anhand der Produkteigenschaften
erklärt werden kann und welche Produktattribute von den Marktteilnehmern mit besonders
hohen Preisaufschlägen bewertet werden. Dazu wird ein hedonisches Preismodell auf der
Basis von Einzelhandelsscannerdaten, welche von 2005 bis 2008 in über 500 Geschäften aus
ganz Deutschland wöchentlich erhoben wurden, geschätzt. Als Produktcharakteristika werden
sowohl Eigenschaften berücksichtigt, die innerhalb einer Produktlinie variieren (Geschmacksrichtungen),
als auch solche, die Produktlinien untereinander abgrenzen (Fettstufen,
Verpackungsarten, Markenzugehörigkeit, spezielle Eigenschaften). Insgesamt kann 74 % der
Preisvariation durch diese Produktattribute erklärt werden. Der Trend zu einer gesundheitsbewussteren
Ernährung spiegelt sich in den Ergebnissen sehr deutlich wider. Probiotische
(laktosefreie) Joghurts sind auf Einzelhandelsebene im Durchschnitt rund 15 % (67 %) teurer
als naturbelassene Vollfettvarianten. Magerjoghurts (0,1 – 1,4 % Fett) können gegenüber den
fettarmen Joghurts (1,5 – 3,4 % Fett) trotz niedrigerer Rohstoffkosten denselben impliziten
Preis erzielen. Zudem spielt die Markenzugehörigkeit in der Preissetzung eine wichtige Rolle.
Aus den Ergebnissen werden auch Implikationen für die milchverarbeitende Industrie
abgeleitet. The yoghurt market shows a high degree of differentiation, innovations are launched on a
frequent basis. In Germany, consumers can choose between more than 2000 different
varieties. Whereas most manufacturers offer a wide assortment of different flavors, the
production of specialties as e.g. probiotic or lactose-free yoghurts is concentrated on
multinational food corporations or niche manufacturers. In this study, the question is
addressed whether variations in yoghurt prices can be attributed to product characteristics.
Furthermore, product attributes leading to particularly high price premiums are identified. We
adopt a hedonic price model und use retail scanner data, which was collected from 2005 to
2008 in over 500 retail stores throughout Germany. Employing flavor, fat content, package
type, brand name and special variations (probiotic, lactose-free and organic) as product
characteristics, up to 74 % of the observed price variation can be explained. Yoghurts being
lactose-free realize price premiums up to 67 % at the retail level and also yoghurts being
perceived as healthy (low-fat and probiotic) are more expensive than pure full-fat yoghurts.
Implications for the milk processing industry are also being discussed.