Files
Abstract
Income growth and urbanization in developing countries have enlarged markets for highvalue
agricultural commodities. However, there are concerns that lacking access to physical,
financial, and human capital, as well as infrastructure and institutions limit the ability of the
poor to participate in and benefit from such commercial agricultural activities. There may
further be a trade-off between wealth enhancing effects of intensive commercial agriculture
and adverse long-term effects on farmers’ livelihoods due to natural resource degradation.
This study provides empirical evidence on these crucial issues and derives related policy
recommendations using the example of Vietnam. Here, economic growth has boosted the
demand for animal products and, consequently, commercial maize production for animal feed
purposes especially in erosion-prone upland areas. Using data from mountainous Yen Chau
district in north-western Vietnam, the main objective of this paper is to investigate the degree
of farmers’ engagement in commercial maize production and the determinants of their land
allocation decision, whereby a special focus is laid on the poorest farm households. We find
that maize covers most of the sloping uplands and generates the lion’s share of farmers’ cash
income. The poorest farmers are particularly specialized in commercial maize production, but
they are highly dependent on relatively disadvantageous input supply and marketing
arrangements offered by maize traders. Although farmers in all wealth groups are well aware
of soil erosion, effective soil conservation measures are rarely practiced. Due to the trade-off
between short-term wealth enhancing effects of maize production and lacking sustainability
we propose a two-pronged policy approach that comprises (1) measures aimed at enhancing
the short-term profitability of maize production for the poorest farmers while reducing the
associated market related risks and (2) measures aimed at enhancing both the economic and
ecological sustainability of land use in the long run through the promotion of economically
attractive soil conservation options that may gradually evolve into a more diversified land use
system.Einkommenswachstum und zunehmende Verstädterung in Entwicklungsländern haben zu
einer Ausweitung von Märkten für hochwertige Agrarprodukte geführt. Es gibt jedoch
Bedenken, dass die Armen in ihrer Möglichkeit an derartigen kommerziellen
landwirtschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen und von ihnen zu profitieren durch
mangelnden Zugang zu physischem, finanziellen und Humankapital, sowie Infrastruktur und
Institutionen beschränkt sind. Zudem mögen die wohlfahrtssteigernden Effekte intensiver
kommerzieller Landwirtschaft mit durch Degradierung natürlicher Ressourcen
hervorgerufenen negativen Langzeitwirkungen auf die Existenzgrundlage von Kleinbauern
konfligieren. Die vorliegende Studie liefert empirische Erkenntnisse zu diesen wichtigen
Fragen am Beispiel von Vietnam und leitet entsprechende Politikempfehlungen ab. In
Vietnam beflügelt Wirtschaftswachstum die Nachfrage nach Tierprodukten und damit den
2
kommerziellen Maisanbau zu Futterzwecken vor allem in erosionsanfälligen Bergregionen.
Das Hauptziel dieses Aufsatzes ist es anhand von Daten aus dem bergigen Distrikt Yen Chau
in Nordwestvietnam zu untersuchen, in welchem Umfang die dortigen Bauern kommerziellen
Maisanbau betreiben und welche Faktoren sie bei ihrer Landallokationsentscheidung
beeinflussen, wobei spezielles Augenmerk auf die ärmsten bäuerlichen Haushalte gelegt wird.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass Mais auf einem Großteil der Hanglagen angebaut wird und den Löwenanteil der bäuerlichen Bareinkommen generiert. Die ärmsten Bauern sind in besonderem Maße auf den kommerziellen Maisanbau spezialisiert, sie hängen jedoch stark von relativ nachteiligen Vereinbarungen mit Maishändlern für die Bereitstellung von Inputs und der Vermarktung ab. Obwohl Bauern aller Einkommensschichten sich der auftretenden Bodenerosion sehr wohl bewusst sind, werden effektive Bodenschutzmaßnahmen kaum
praktiziert. Aufgrund des Zielkonfliktes zwischen dem kurzfristigen, wohlfahrtssteigernden Effekt der Maisproduktion und ihrer mangelnden Nachhaltigkeit plädieren wir für einen zweigleisigen Politikansatz. Dieser umfasst (1) Maßnahmen, die die kurzfristige Rentabilität des Maisanbaus für die ärmsten Bauern erhöhen, während gleichzeitig Marktrisiken vermindert werden, und (2) Maßnahmen, die die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit der Landnutzung langfristig durch die Förderung wirtschaftlich attraktiver Bodenschutzoptionen erhöhen, die sich schrittweise zu einem diversifizierteren
Landnutzungssystem weiterentwickeln könnten.