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Abstract
Die Nachfrage nach Schulmilch geht an deutschen Schulen stetig zurück. Um quantifizierbare
Informationen über die verschiedenen Einflussfaktoren sowie Lösungsansätze zur
Verbesserung der Schulmilchnachfrage zu erhalten, wurde vom Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Bundesmodellvorhaben in Nordrhein-
Westfalen initiiert. Im Rahmen des Projekts soll der Einfluss von Faktoren wie beispielsweise
des Preises, verschiedener Einstellungen und Verhaltensweisen, des sozialen Umfeldes, des
Geschlechtes oder der ökonomischen Situation auf die Schulmilchnachfrage quantifiziert
werden. In Nordrhein-Westfalen wurden rund 500 Grundschulen in einer geschichteten
Zufallsstichprobe ausgewählt, in denen ein Preisexperiment durchgeführt wurde. In dem
Experiment wurde der Schulmilchpreis während des Schuljahres 2008/09 stufenweise gesenkt
und im Schuljahr 2009/10 stufenweise wieder angehoben. Die Auswertung erfolgte mittels
Multilevel-Analyse, wobei neben Preis- und Nachfragemengen zusätzliche Informationen
über die beteiligten Schulen und Klassen zur Verfügung standen. Erwartungsgemäß konnte
ein Preiseinfluss auf die Nachfrage nachgewiesen werden. Daneben wurden andere
signifikante Faktoren mit einem negativen Einfluss auf den Schulmilchkonsum identifiziert
wie beispielsweise der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund oder das Alter der
Schüler.