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Abstract

Was bestimmt das individuelle Wanderungsverhalten? Herkömmliche migrationsökonomische Theorieansätze greifen oft zu kurz und überschätzen deshalb die grenzüberschreitenden Wanderungsbewegungen bei weitem. Dieses Diskussionspapier stellt die bisherige Optik auf den Kopf und sucht nach Faktoren, die erklären können, weshalb die meisten Menschen international immobil bleiben. Bleiben ist in den meisten Fällen eine mikroökonomisch rationale Entscheidung, selbst wenn makroökonomisch gewaltige Differenzen in den durchschnittlichen Verdienst- oder Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen. Der von Fischer/Holm/Malmberg/Straubhaar (2000) vorgeschlagene Insider-Ansatz zur Erklärung von Immobilität vermag zu erklären, weshalb als individuelle Entscheidung eine grenz- und kulturraumüberschreitende Wanderung die Ausnahme und nicht die Regel ist. Dieses Ergebnis ist deshalb von großer wirtschaftspolitischer Relevanz, weil es letztlich die Erwartungen in starke Ost-West-Wanderungen nach einer EU-Osterweiterung relativiert und eher geringe als starke Wanderungsströme von Ost- nach Westeuropa erwarten lässt. What factors determine the individual decision to migrate? This paper argues that standard migration theories often concentrate too strongly on explanations as to why people (should) go and therefore in many cases overestimate the incentives to move. However, most people stay. Thus, this paper looks at how we can explain the fact that most people are immobile and do not move internationally. It starts with some traditional arguments and ends with the insider advantages approach developed by Fischer/Holm/Malmberg/Straubhaar (2000). The results (i.e. that staying is the preferred alternative) are of considerable political interest for the debate on EU eastward enlargement as they indicate that the freedom of movement of labour within an eastwards enlarged common labour market will not generate very much east-west migration.

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