Files
Abstract
Zusammenfassung
Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
untersuchte das Thünen-Institut für Ländliche Räume von 2012 bis 2015, welche
Effekte die hessische WRRL-Gewässerschutzberatung, welche das Land im Rahmen der Umsetzung
der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) anbietet, auf den Wissenszuwachs, das
Problembewusstsein und daraus resultierende Handlungsänderungen von Landwirten und Winzern
in Hinsicht auf Stickstoff hat. Den Kern der Studie bildete eine standardisierte Befragung, die
mit Antworten von 1.477 Landwirten (sowie 131 Winzern; Rücklauf jeweils 33 %) eine quantitative
Analyse und statistische Testverfahren ermöglichte. Die Befragung wurde in der Vorbereitung
vor allem durch Experteninterviews und im Anschluss durch 18 qualitative Vertiefungsinterviews
mit Landwirten sowie Validierungsrunden mit Beratern und Landwirten ergänzt. Die Studie zeigt,
dass die Gewässerschutzberatung trotz der zum Befragungszeitpunkt erst kurzen Laufzeit von ein
bis zwei Jahren das Problembewusstsein von Landwirten sowie ihre Gewässerschutzkompetenz
erhöhte und in wichtigen Details zu Handlungsänderungen führte. Größere Handlungsänderungen
wie die Aufnahme des Zwischenfruchtanbaus konnten bisher offenbar kaum induziert werden.
Doch mit Düngermenge, Umbruchzeitpunkt, Sortenwahl und Flächenanteil beeinflusst die
Beratung wichtige Bewirtschaftungsdetails, die positiv für den Gewässerschutz sind. Zwar wurde
auch deutlich, dass sich tendenziell eher besser ausgebildete und informierte Landwirte an der
Beratung beteiligen. Doch offensichtlich hilft die Beratung auch diesen Betrieben, Gewässerschutz
stärker in ihr Handeln zu integrieren. Bei kostenintensiven wichtigen Maßnahmen, wie
dem Ausbau von Lagerkapazitäten für Gülle, ist die Beratung kein geeignetes politisches Instrument,
kann aber das Verständnis für Maßnahmen erhöhen. Der Faktor Zeit konnte als entscheidend
für die Beratungswirkung bestätigt werden und spricht auch für die Fortführung der Beratung.////////////////////////////////Summary
From 2012 to 2015 the Thünen-Institute of Rural Studies evaluated the Hessian extension service,
provided by the state in the context of the Water Framework Directive (WFD). The
ealuatio osides the seies’ effets o faes’ ad iegoes’ koledge leels, poble
aaeess ad aageet hages egadig itoge. The stud’s oe as a stadadized
questionnaire survey with answers from 1477 farmers (wine-growers: 131; response rate
each 33 %) which allowed for quantitative analyses and statistical testing. The survey was complemented
by semi-structured expert interviews before the survey, and 18 in depth-interviews as
well as one validation round with farmers and two with extension workers after the survey. The
study shows that even though the extension service had been carried out for only one to two eas at the tie of the sue, faes’ pole aaeess and their competence levels for water
protective management were raised and important details of management practices were
improved. It seems that bigger management changes like the adoption of catch crops could hardly
be induced, at least up to the time of the survey. However, the amount of added nutrients, the
time-point for turning over the soil, choice of varieties of crops and share of land cultivated with
catch crops were important management details which were influenced by the extension service.
Even though farmers with higher levels of education and information were somewhat more likely
to take part in the extension activities, there was some scope to improve their abilities to incorporate
water protection practices in their management. While extension is not the best suited
instrument to induce important cost intensive measures like increasing storage capacity for slurry,
it can increase understanding for measures. Time was identified as a decisive factor for the
extension services to take effect, and this suggests that the extension service is worth being continued.