@article{Kuepper:208802,
      recid = {208802},
      author = {Kuepper, Patrick and Kundolf, Stefan and Margarian, Anne},
      title = {Neue Beteiligungs- und Steuerungsprozesse in der  ländlichen Entwicklung Phase I der Begleitforschung zum  Modellvorhaben LandZukunft},
      address = {2014-06},
      number = {1421-2016-117603},
      series = {Thünen Report},
      pages = {242},
      year = {2014},
      abstract = {Kurzfassung In diesem Bericht werden die  Zwischenergebnisse der Begleitforschung 2012 bis 2013 zum  Modellvorhaben LandZukunft des Bundesministeriums für  Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgestellt. Das  Modellvorhaben läuft von 2012 bis Ende 2014 in vier aus  ursprünglich 17 Landkreisen ausgewählten peripheren  Regionen und verfolgt drei Kernziele: Erstens die  Aktivierung sogenannter unternehmerischer Menschen für die  Regionalentwicklung, zweitens die Erprobung des  Instrumentes des Regionalbudgets und anderer neuer  Finanzierungsinstrumente und drittens das Austesten der  politischen Steuerung über individuell vereinbarte und  vertraglich festgeschriebene Ziele. Darüber hinaus erhofft  sich das BMEL von dem Modellvorhaben neue Erkenntnisse und  Ideen, die auch in anderen Regionen übernommen werden  können. Die Begleitforschung konzentriert sich in der  ersten Phase auf die angestoßenen Beteiligungsprozesse und  ihre Steuerung. Untersucht wird vor allem, wie sich der  Wettbewerbsansatz sowie der Ansatz des „Steuerns über  Ziele“ und die damit verbundene Stärkung regionaler  Entscheidungsfreiheit auf die ländlichen  Entwicklungsprozesse auswirken. Ein weiterer Schwerpunkt  liegt zu diesem frühen Zeitpunkt der Umsetzung auf der  Frage, inwiefern es gelingt, neue Akteure zu mobilisieren,  welche individuellen und institutionellen Faktoren dabei  eine Rolle spielen und welche Auswirkungen die Beteiligung  auf ausgewählte Ziele und Projekte hat. Die Untersuchung  beruht auf insgesamt 184 leitfadengestützten Interviews mit  den Kreisverwaltungen und den begleitenden Büros in den 17  Wettbewerbsregionen und mit den meisten an LandZukunft  beteiligten Akteuren in den vier ausgewählten Regionen.  Ergänzend werden Dokumente zur Strategie der Regionen und  zu den neu geschaffenen Organisationsstrukturen sowie  Protokolle eigener teilnehmender Beobachtungen bei  Sitzungen und anderen Treffen ausgewertet.Die Auswertungen  zur Wettbewerbsphase zeigen deutlich das schwer zu  überwindende Spannungsfeld zwischen dem Wunsch, einerseits  umsetzbare und verlässliche Strategien zu fördern und  andererseits durch die Eröffnung zusätzlicher Freiräume  innovative Projekte und neue Förderansätze anzustoßen. Die  Untersuchung der Steuerungssysteme in den vier ausgewählten  Modellregionen bestätigt, dass Offenheit in der Förderung  Beteiligung und Innovation ermöglicht, aber gleichzeitig  die Durchsetzung von Partialinteressen erleichtert, die  Gefahr fehlgeschlagener Projekte birgt und hohe Kosten in  der Koordination von Entscheidungen unter Unsicherheit  produziert. Die Steuerung über Ziele dient zwar der  demokratischen Legitimation, erzeugt aber Probleme wegen  hoher Anforderungen an die Kommunikation zwischen den  Beteiligten, weil innovationsfreundliches Experimentieren  aufgrund von Anlastungsrisiken unterbleibt und weil manche  Akteure angesichts der komplizierten Prozesse von  vornherein ausgeschlossen sind. Die genauere Untersuchung  der Beteiligung neuer Akteure zeigt, dass Förderprogramme  wie LandZukunft voraussetzungsvoller sind als oft gedacht.  Erfolgreich sind oft vor allem die, die die Erfahrungen,  das Wissen sowie Kontakte und Ressourcen mitbringen, die  man benötigt, um mit den Anforderungen von Förderprozessen  wie LandZukunft umzugehen.Die kontrollierte Verlagerung von  Budgets und Entscheidungskompetenzen in die Regionen unter  Einbindung neuer Akteure birgt also die Gefahr der  Überforderung der Beteiligten und der Stärkung gerade  solcher lokalen Kapazitäten und Kompetenzen, die der  Akquise immer neuer Fördermittel dienen. Eine solche  Entwicklung in Richtung „Förderwirtschaft“ stünde der  eigentlichen Intention des Modellvorhabens entgegen.  Idealerweise finden sich Personen an den richtigen Stellen,  die das notwendige Managementgeschick mitbringen, um die  neu gewährte Autonomie für das Beschreiten neuer Wege zu  nutzen. Dann aber bleibt die Gefahr, dass diese  Führungspersonen oder -gruppen einseitig auf bestimmte  Strategien setzen, die immer auch ein Risiko des Scheiterns  bergen. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die  Instrumente der politischen Steuerung noch weiter  entwickelt werden müssen und der Umgang mit ihnen erst  erlernt werden muss, um solchen Gefahren effektiv zu  begegnen. Wenn also Politik zunehmend Problemlösungen von  den Betroffenen in den Regionen selbst einfordert und zu  diesem Zweck neue Institutionen stärkt, die die klassischen  Instanzen von Politik und Verwaltung ergänzen, steht sie  vor einem schwierigen Balanceakt : Sie muss die Förderung  möglichst offen für alle, also einfach und transparent,  gestalten und gleichzeitig die gesamtgesellschaftliche  Wirksamkeit und Legitimität der Prozesse durch geeignete  Steuerungs- und Kontrollinstrumente  sicherstellen.////////////Summary In this report the  interim results of the accompanying research for the model  project LandZukunft of the German Ministry of Food and  Agriculture (BMEL) are presented for the years 2012 to  2013. The model project runs from 2012 to the end of 2014  in four of an original 17 German counties in selected  peripheral regions and follows three core goals: first the  activation of so-called entrepreneurial people for regional  development, second the testing of regional budgets and  other new financing instruments, and third testing of  governance by individually agreed upon, and contractually  binding, objectives. In addition, the BMEL hopes to gain  new knowledge and ideas from the model project, which could  be adopted in other regions. The accompanying research in  the first phase was concentrated on the initialised  participatory processes and their steering. The competition  approach and the approach “Governing by objectives” were  primarily studied, and the related strengthening of  regional decision-making discretion on the rural  development processes assessed. A further emphasis at this  early point in time was how successful efforts to mobilize  new actors were, which individual and institutional factors  played a role here and which impacts the participation had  on selected goals and projects. The study was based on a  total of 184 structured interviews with the county  administrations and related offices in the 17 competition  regions and with most participating actors from LandZukunft  in the four selected regions. Supplementary documents on  the strategy of the regions and the newly created  organizational structures, as well as protocols of own  participatory observation in conferences and other meetings  were evaluated.The evaluations for the competition phase  show clearly the hard to overcome tension between the  desire, on the one hand, to promote implementable and  reliable strategies, and on the other hand, to open  additional free spaces for innovative projects and new  promotional approaches. The study of the governance  approaches in the four selected model regions confirms that  open systems of political support promote participation and  innovation but at the same time facilitate the influence of  partial interests, carry the danger of unsuccessful  projects and cause high coordination costs with much  uncertainty. Governance via objectives serve the democratic  legitimacy, but creates problems due to higher needs for  communication between the participants, because  innovational experimentation is constrained due to  liability risks and because some actors are excluded from  the projects at the outset due to the complexity of the  processes. The exact study of the participation of new  actors shows that support programs like LandZukunft are  more demanding in terms of administrative, technical and  networking capacities than is often believed. The most  successful actors bring with them the experience, the  knowledge and the contacts and resources needed to deal  with the requirements of the support process. A controlled  shift of the budgetary and decision-making competence into  the regions by motivation and engagement of new actors also  carries the danger of overwhelming the participants. It  might also contribute in the first line to the  strengthening specifically of such local capacities and  competences, which serve the acquisition of new public  project funds.Such development towards a “Support Economy”  would stand in contrast to the actual intention of the  model project. Ideally, persons can be found at the right  places with the necessary management talent to use the  newly granted autonomy to follow new paths. But then the  danger remains that these direct persons or groups  concentrate on specific strategies, which always has the  risk of failure. The research to date shows that governance  instruments must still be further developed and their use  must first be learned in order to counter such dangers  effectively. Thus if policymakers increase their demand for  problem solving from those affected in the regions, and for  this purpose strengthens new institutions which supplement  the classic authorities of policy and administration, they  are confronted with a difficult balancing act: they must  make the support as open, meaning simple and transparent,  as possible for all, and at the same time secure the total  societal impact and legitimacy of the processes with  suitable governance and monitoring instruments.},
      url = {http://ageconsearch.umn.edu/record/208802},
      doi = {https://doi.org/10.22004/ag.econ.208802},
}