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Abstract
Verbraucher sind in Einkaufsstätten mit einer Vielzahl von Produkt- und Preisinformationen
konfrontiert, da der Lebensmitteleinzelhandel Produkte gleicher Qualität in einer Vielzahl von
Preis-Mengen-Kombinationen anbietet. Angesichts ihrer Menge ist für die Verbraucher eine
vollständige Berücksichtigung aller Informationen während der Kaufentscheidung so gut wie
unmöglich. Verbraucher nutzen daher Entscheidungshilfen (Heuristiken), um eine
Kaufentscheidung zu treffen *1. Eine dieser Heuristiken ist die Regel „Großpackungen sind
günstiger“, d.h. wenn Verbraucher diese Heuristik nutzen, unterstellen sie eine inverse
Beziehung zwischen Grundpreis und Verpackungsgröße. Die Preisgünstigkeit der
Großpackung bezieht sich dabei auf deren geringeren Grundpreis (Preis je Mengeneinheit)
und nicht auf deren Endpreis. Bei der Großzahl der angebotenen Waren trifft diese Regel zu *2.
Eine Ausnahme von dieser Regel ist gegeben, wenn bei einem Produkt mit steigender Menge
der Grundpreis steigt. Verbraucher müssen in diesem Fall beim Erwerb einer Großpackung
einen Preisaufschlag (quantity surcharge) bezahlen.
Die Existenz von Preisaufschlägen bei Großpackungen ist durch Studien für den USamerikanischen,
großbritannischen, kanadischen und den griechischen Lebensmittelmarkt
belegt. Für den deutschen und den französischen Markt sind den Autoren keine
entsprechenden wissenschaftlichen Untersuchungen bekannt*3. Mit diesem Arbeitsbericht wird
dazu beigetragen, diese Untersuchungslücke zu schließen. *1 Vgl. Kroeber-Riel, Weinberg 1999, S. 300ff.
*2 Vgl. Commission of the European Communities 1976.
*3 Eine Ausnahme bilden Erhebungen die der Westdeutsche Rundfunk sowie die Verbraucherzentrale Hamburg in
jüngster zeit durchgeführt haben (vgl. Verbraucherzentrale Hamburg 2005).