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Abstract

Die stadtnahe Landwirtschaft ist oftmals geprägt von spezifischen kundenorientierten Diversifizierungsstrategien wie der Direktvermarktung von Produkten (‚deepening‘) sowie landwirtschaftsnahen Dienstleistungen im Bereich Tourismus und Soziales (‚broadening‘). Nach einer Herleitung von möglichen Erklärungsgrößen für Diversifizierungsentscheidungen aus der Literatur, untersucht die vorliegende Studie empirisch anhand eines Datensatzes von 123 Landwirten aus der Metropole Ruhr diese Erklärungsgrößen von Diversifizierungsentscheidungen landwirtschaftlicher Betriebe. Die Diversifizierungsentscheidung wird dabei anhand einfacher binärer logistischer Regressionen modelliert. ‚Deepening‘ findet bevorzugt auf Betrieben mit relativ viel Fläche, mit ökologischem Anbau, mit Sonderkulturen und mit Nutztierhaltung statt. Hingegen werden kundenorientierte ‚broadening‘-Strategien eher von kleineren Betrieben mit Pferdehaltung und Grünlandwirtschaft genutzt. Auch Beratung unterstützt die Etablierung von ‚deepening‘- und ‚broadening‘-Strategien. Bezüglich der Lage lässt sich feststellen, dass je städtischer der Betrieb liegt, desto häufiger wird eine kundenorientierte Diversifizierungsstrategie gewählt. Damit wird eine stärker räumlich betrachtende Sichtweise auf die stadtnahe Landwirtschaft unterstrichen und die Notwendigkeit begründet diese Dimension in Beratung und Politikgestaltung neben betriebsstrukturellen Merkmalen stärker zu beachten, wenn durch kundenorientierte Diversifizierungsstrategien eine stärkere Einbindung der Betriebe in das städtische Umfeld gefördert werden soll.

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