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Abstract

Die Transformation einer erdölbasierten zu einer biobasierten Wirtschaft ist auf Rohstoffe aus der Landwirtschaft angewiesen. Dies kann die Konkurrenzsituation zwischen den verschiedenen Nutzungspfaden für landwirtschaftliche Biomassen (food, feed, fuel, fibre) verschärfen. Da viele Technologien und mögliche Absatzwege einer sich entwickelnden Bioökonomie derzeit noch nicht bekannt sind, können Simulationsmodelle Entwicklungspfade, Potenziale, Chancen und Risiken aufzeigen. Im vorliegenden Beitrag wird ein Modellverbund aus einem landwirtschaftlichen Angebotsmodell und einem techno-ökonomischen Standortoptimierungsmodell vorgestellt und die Vorgehensweise am Beispiel der optimalen räumlichen Verteilung von Strohverbrennungsanlagen in Baden-Württemberg aufgezeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Strohverbrennung ca. 2,3 % des Bruttostromverbrauchs Baden-Württembergs decken könnte. Insgesamt führen die untersuchten Szenarien zu einer Erhöhung der landwirtschaftlichen Deckungsbeiträge. Darüber hinaus zeigt sich, dass der Ausbau der Strohverbrennung sowohl einen Rückgang der Biogassubstratproduktion zur Folge hätte, als auch die Futtermittelzukäufe der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg erhöhen würde. Der hier vorgestellte Modellverbund kann für die Analyse weiterer land- und forstwirtschaftlicher Biomassearten für die energetische Verwertung und mögliche Technologien der stofflichen Nutzung, wie z.B. die Produktion von biobasierten Grundstoffen angewendet werden. Darüber hinaus lassen sich weitere Modelle, wie z.B. partielle und allgemeine Gleichgewichtsmodelle, aber auch Modelle zur Bewertung von ökologischen Wirkungen, wie Ökobilanzierungsmodelle, integrieren.

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