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Abstract

Der weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizidwirkstoff ist Glyphosat. Während die ökonomische Relevanz des Wirkstoffes beim Anbau von gentechnisch veränderten Organismen in zahlreichen Publikationen thematisiert wurde, ist seine wirtschaftliche Bedeutung für den europäischen Ackerbau nur unzureichend erforscht. Die vorliegende Studie stellt einen Beitrag dazu dar, diese Forschungslücke zu schließen. Mithilfe von Szenarioanalysen wird der ökonomische Wert von Glyphosat für drei in Deutschland typische Fruchtfolgen bestimmt. Die Annahmen für die Berechnungen beruhen auf den Ergebnissen einer Umfrage unter 2.026 Landwirten sowie auf Experteninterviews mit Anbauberatern. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Glyphosatverzicht – je nach Fruchtfolge und bestehendem Bodenbearbeitungsregime – zu unterschiedlich hohen Rückgängen der direkt- und arbeitserledigungskostenfreien Leistung führen würde. Betriebe, die allgemein durch eine intensive Bodenbearbeitung (bspw. einen häufigen Pflugeinsatz) gekennzeichnet sind, verzeichnen bei einem Glyphosatverzicht die geringsten wirtschaftlichen Einbußen; Mulchsaat-Betriebe hingegen wären stärker betroffen. Ferner scheint die konservierende Bodenbearbeitung ohne den Einsatz von Glyphosat unter Risikogesichtspunkten dauerhaft nicht möglich zu sein, sodass eine Intensivierung der Bodenbearbeitung und ein erhöhter Einsatz alternativer Herbizide mit entsprechenden Mehrkosten die Folge wären. Falls die Intensivierung der Bodenbearbeitung jedoch zu Ertragszuwächsen oder weniger Aufwendungen anderer Pflanzenschutzmittel, etwa Fungiziden oder Molluskiziden, führen würde, könnten die Mehrkosten zumindest teilweise kompensiert werden.

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