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Abstract

Kurzfassung/Abstract Eine Betrachtung der Erwerbsintegration von Frauen in ländlichen Räumen allein unter dem Aspekt des Fachkräftemangels greift zu kurz. Daher werden in dieser Arbeit lokale Geschlechterkulturen und ihre Wirkung auf die Situation von Müttern zwischen Familie und Beruf untersucht. Auf Grundlage einer standardisierten Bevölkerungsbefragung (n=3.177) wird die Einbindung von Frauen in Erwerbs- und Fürsorgearbeit für 14 Orte in Deutschland erfasst und diese Muster zu drei verschiedenen Geschlechterarrangements zusammengefasst. In zwei Orten lässt sich das sogenannte männliche Ernährerarrangement finden, in dem die Position der befragten Frauen deutlich durch Fürsorgearbeit gekennzeichnet ist. In den übrigen Orten entsprechen die Arrangements eher dem Dazuverdienerarrangement (Westdeutschland) oder dem Zweiverdiener-Arrangement (Ostdeutschland). Darauf aufbauend wird auf Grundlage qualitativer Interviews mit lokalen Experten des Arbeitsmarktes und der Verwaltungen, mit Arbeitgebern sowie Frauen und Müttern die lokale Geschlechterkultur in vier der 14 Orte rekonstruiert. Entlang vier thematischer Leitbilder über Familie und Geschlecht lassen sich unterschiedliche Orientierungen bezüglich der Verortung von Frauen zwischen Erwerbs- und Fürsorgearbeit identifizieren. Es zeigt sich, dass diese Leitbilder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen oder auch negativ beeinträchtigen können. Zusätzlich kann aus dem Interviewmaterial abgeleitet werden, wie Leitbilder im Sinne von handlungsleitenden Orientierungen die Praxis der Menschen beeinflussen und die Ausgestaltung von Strukturen wie Kinderbetreuung, Teilzeitarbeitsplätzen oder Umschulungsmaßnahmen beeinflussen.

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