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Abstract

Viele ländliche Räume in Ostdeutschland sind insbesondere seit der Wiedervereinigung von rapid gesunkenen und anhaltend geringen Geburtenzahlen und seit über 50 Jahren von selektiver Abwanderung betroffen, wobei die Siebungsfaktoren Alter, Geschlecht und Qualifikation in der Regel eng miteinander korrespondieren. Dies führt vielerorts nicht nur zu einer raschen Schrumpfung, Überalterung und "Übermännerung" im demographisch aktiven Alter der Bevölkerung in der ländlichen Gesellschaft, sondern auch zum Verlust der kulturellen und intellektuellen Ressourcen. Im gleichen Maße stagniert bzw. sinkt das wirtschaftliche Potenzial, so dass auf Dorfebene die Landwirtschaft oft der einzig verbliebene Wirtschaftsfaktor ist. Diese sich stetig entleerenden peripher-ländlichen Räume stellen quasi die "ländlichsten Räume" dar. In einem vom Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalts unterstützten Projekt wurde am IAMO untersucht, inwieweit die Landwirtschaft vom demographischen Wandel betroffen ist und ob sie einen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge leisten kann. Die Ergebnisse zeigen, dass die Betriebe, insbesondere Genossenschaften und GmbHs, immer stärkere Probleme haben, geeignete Fachkräfte und Lehrlinge zu finden. Zugleich wird deutlich, dass ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebsleiter - selbstständige Landwirte sowie Leiter von juristischen Personen - bereit ist, Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge zu übernehmen.

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