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Abstract

Der in den letzten Jahrzehnten auftretende strukturelle Wandel in Produktion und Vermarktung von Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln hin zu stärker verarbeiteten und differenzierteren Produkten wurde im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 für geografische Herkunftsangaben durch die EU stark reglementiert. Der vorliegende Beitrag analysiert daher die regulierungspolitische Funktion des europäischen Schutzes qualifizierter Herkunftsangaben anhand einer dynamischen und qualitätspolitischen Perspektive. Mittels wohlfahrtsökonomischer und spieltheoretischer Ansätze der Innovationsökonomie kann hierbei gezeigt werden, dass trotz der geforderten überdurchschnittlichen Produktqualität, die europäische Qualitätsregulierung dynamische Ineffizienzen erzeugt. Hedonische Preisanalysen für die Fleischerzeugnisse Rohschinken und Bratwurst offenbaren des Weiteren eine heterogene Verteilung der Zahlungsbereitschaft des Verbrauchers für geschützte Produkte. Die empirischen Ergebnisse unterstreichen hierdurch die Zielverfehlung der EU, einen eindeutigen Qualitätsindikator in der Verbraucherwahrnehmung zu etablieren. Ursachen dieser Fehlsteuerung sind zum einen die Qualitätsmonopolisierung der geschützten Produkte und zum anderen die verpflichtenden institutionellen Rahmenbedingungen. Somit besteht ein akuter Handlungsbedarf zur Anpassung der existierenden Regulierung geschützter Herkunftsangaben.

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