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Abstract
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche
ethischen Werte ökologisch erzeugter Lebensmittel,
die über die Anforderungen der EU-Verordnung zum
ökologischen Landbau hinausgehen, für die Kaufentscheidung
von Verbrauchern von Interesse sind. Mit
Hilfe eines Beobachtungsverfahrens, der Informations-
Display-Matrix (IDM), und einer begleitenden
Verbraucherbefragung wurde in fünf europäischen
Ländern das Informationssuchverhalten von Verbrauchern
bezüglich zusätzlicher ethischer Werte ökologischer
Lebensmittel untersucht. Unter sieben getesteten
ethischen Wertkategorien stellten ‚Artgerechte Tierhaltung’,
‚Regionale Erzeugung’ und ‚Faire Preise
für Landwirte’ die wichtigsten Kriterien dar. Ein weiteres
Ergebnis ist, dass Verbraucher eine erhöhte
Zahlungsbereitschaft für zusätzliche ethische Werte
haben. Erzeuger von Öko-Lebensmitteln sind folglich
gut beraten, die Einhaltung höherer Standards in
Bezug auf die artgerechte Tierhaltung, regionale Erzeugung
und faire Erzeugerpreise deutlich stärker als
bisher umzusetzen und in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation
zu stellen. Aus methodischer Sicht hat sich
die IDM als Instrument zur Reduzierung des Problems
der sozialen Erwünschtheit der Antworten als gut
geeignet erwiesen. This contribution determines the relevance of ethical
attributes of organic food exceeding the EU regulation
on organic farming for consumers’ purchase decisions.
The information acquisition behaviour of consumers
regarding additional ethical values of organic
food was analysed by means of an Information-Display-
Matrix (IDM)and an accompanying consumer survey
in five European countries. Seven ethical attributes
were tested of which ‘animal welfare’, ‘regional production’
and ‘fair prices for farmers’ were identified to
be most important. Consumers showed an increased
willingness to pay for organic food with these additional
ethical attributes. Thus, producers of organic
food should increasingly focus on additional ethical
attributes such as ‘animal welfare’, ‘local production’
and ‘fair prices for farmers’ in production and communication
with consumers. With respect to the methodology
used, the IDM turned out to be helpful in
reducing the problem of social desirability of answers.