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Abstract
An increasing product differentiation coupled with an
increasing availability of electronic data has boosted
the number of hedonic price analyses applied to food
and agricultural products. Most of these studies
estimate the first stage of a complete two-stage model
as proposed by ROSEN. However, there are also a
few studies that estimate the second stage, i.e. supply
and demand functions for characteristics. The present
paper reviews both the theoretical and applied literature
on Rosen’s two-stage model in the context of
food and agricultural economics. Based on these findings,
a theoretical model for specialty coffee auction
data is proposed and tested empirically. The empirical
model comprises non-linear hedonic bid functions
at stage one and an inverse demand function for one
characteristic, the sensory quality score (SQS),
at stage two. The first-stage results indicate a high
variability of the marginal price of the SQS across
different auctions, i.e. across time and space. The
second-stage results suggest that the marginal prices
of the SQS increased in the analysed period 2003-
2009 and that country-of-origin and buyer effects are
important. The highest marginal prices are paid
for Rwandan and Honduran coffee. At first glance,
this is surprising, since at the first stage Honduran
coffees are almost always sold at discounted prices
compared to coffees of other origins. However, it
seems that the SQS is a much more important quality
cue for a coffee origin with a low reputation than
for a coffee origin with a well-established reputation
in the marketplace. Die zunehmende Produktdifferenzierung und Verfügbarkeit
elektronischer Datensätze hat zu einer stetig
steigenden Zahl hedonischer Analysen für Agrarprodukte
und Lebensmittel geführt. Die Mehrzahl dieser
Studien schätzt hierbei die erste Stufe des von ROSEN
theoretisch hergeleiteten zweistufigen hedonischen Modells.
Es gibt jedoch auch einige wenige Studien, die
auch die zweite Stufe, d.h. Angebots- bzw. Nachfragefunktionen
für Eigenschaften schätzen. Der vorliegende
Beitrag analysiert die bisherige theoretische und
empirische Literatur zu zweistufigen hedonischen
Modellen im Kontext der Agrar- und Ernährungsökonomie
und leitet darauf basierend ein theoretisches
und empirisches zweistufiges Modell für Spezialitätenkaffee
ab. Das empirische Modell besteht aus einer
nichtlinearen hedonischen Preisfunktion auf der ersten
Stufe und einer inversen Nachfragefunktion für eine
Produkteigenschaft, der sensorischen Qualitätspunktzahl
(SQS), auf der zweiten Stufe. Die Ergebnisse der
ersten Stufe weisen eine hohe Variabilität der impliziten
Preise dieser Eigenschaft sowohl über die Zeit als
auch über Regionen hinweg nach. Die Ergebnisse der
zweiten Stufe belegen einen Anstieg der impliziten
Preise der sensorischen Qualitätspunktzahl in der
betrachteten Zeitperiode 2003-2009 und signifikante
Anbauländer- und Käufereffekte. Kaffee aus Honduras
erzielt hierbei neben Kaffee aus Rwanda die
höchsten impliziten Preise. Dieses Ergebnis erscheint
zunächst überraschend, da Kaffee aus diesen Ursprungsländern
typischerweise auf der ersten Stufe
diskontiert wird. Auf den zweiten Blick erscheint dieses
Ergebnis aber durchaus plausibel. Für Kaffee aus
Ländern mit einer bisher nur gering ausgeprägten
Reputation für Qualität ist die Qualitätsbewertung
signifikant bedeutsamer als für Kaffees aus Ländern
mit einer etablierten Reputation für Qualität.