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Abstract

In der Diskussion über die Fortführung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2014 spielen die entkoppelten Direktzahlungen eine dominierende Rolle. Während sich die Debatte innerhalb der EU vor allem um die langfristige Begründung solcher Direktzahlungen dreht, steht aus Sicht der internationalen Handelspartner stärker die Frage im Vordergrund, inwieweit von den formal entkoppelten Zahlungen nicht doch Produktions- und damit Handelswirkungen ausgehen. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Studie zunächst die theoretischen Wirkungen, die von formal entkoppelten Direktzahlungen auf die Erzeugung von Agrargütern ausgehen können, erörtert. Anschließend wird mit Hilfe einer empirischen Analyse der Handelsströme bei ausgewählten Agrarprodukten im Export nach Westafrika untersucht, ob sich aus der Entwicklung der Ausfuhren im Zeitablauf Wirkungen auf die Produktion in den Destinationsländern ableiten lassen. Insgesamt wird deutlich, dass die Einfuhren Westafrikas nicht länger allein von der Agrarexportpolitik der EU abhängen; mit zunehmender Integration in den internationalen Agrarhandel sind lokale Märkte weiter stark beeinflusst, ohne dass dies eindeutig der EU-Handelspolitik anzulasten wäre. Die insgesamt eher skeptische Bewertung des Instruments der Direktzahlungen rührt daher weniger aus ihrer Handelswirkung, sondern stärker aus ihrer mangelnden Zielgenauigkeit für die vorgegebenen Ziele der Einkommens- und der Umweltpolitik her.

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