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Abstract

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist durch einen starken Preiswettbewerb gekennzeichnet. Hinweise für funktionierenden Wettbewerb sind einheitliche Preise und gleichzeitige Preisänderungen (Preissynchronisation) bei homogenen Gütern. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind jedoch häufig große Preisdifferenzen bei gleichen Produkten zu beobachten, die unter anderem auf Sonderangebotspreise zurückgeführt werden können. Da Sonderangebote definitionsgemäß keine Reaktionen auf Kostenoder Nachfrageänderungen darstellen, können sie zu einer Verzerrung der gemessenen Preissynchronisation führen. Dem Einfluss von Sonderangeboten auf die gemessene Preissynchronisation wird deshalb in diesem Beitrag nachgegangen. Milchprodukte stehen als Eckartikel im Fokus der Aufmerksamkeit der Konsumenten und werden relativ häufig als Sonderangebote ausgezeichnet. Für Milchprodukte wird deshalb beispielhaft überprüft, welches Ausmaß die Preissynchronisation in dieser Produktgruppe hat und ob die Einbeziehung von Sonderangeboten einen Einfluss auf die Preissynchronisation zwischen und innerhalb von Geschäften besitzt. Überdies werden die Ursachen der Synchronisation näher untersucht. Bei den ausgewählten Produkten führen Sonderangebote in der Regel zu einer Reduktion der gemessenen Preissynchronisation. Während 25 % der regulären Preisänderungen in allen Geschäften simultan erfolgen, treten nur etwa 10 % der Sonderangebote zeitgleich auf. Dabei werden bei Discountern reguläre Preisänderungen am stärksten und Sonderangebote am wenigsten synchronisiert. Darüber hinaus ist die Synchronisation bei regulären Preisänderungen in Fällen von lagerfähigen Produkten tendenziell höher. Die Wettbewerbsintensität und die Höhe der Menükosten korrelieren positiv mit der Höhe der Preissynchronisation. Zudem werden ketten- und geschäftsspezifische Unterschiede beobachtet. Innerhalb der Geschäfte werden reguläre Preisänderungen bei Marken in derselben Produktgruppe gleichzeitig durchgeführt, während Sonderangebote zumeist zeitversetzt auftreten. German food retailing is characterized by a strong price competition. Thus, we would expect the law of one price to hold and price adjustments to occur simultaneously. However, significant price differences can be observed which are often caused by sales. As price promotions are not related to supply or demand changes, they might bias measures of price synchronization. As dairy products are a key category that is often used in sales, we study the impact of price promotions on measures of price synchronization using dairy product prices in the German food retail market. Our results show with a very few exceptions that price promotions significantly bias the measures of price synchronization within and between stores. Over all stores and products 25% of regular prices are synchronized but only 10% of promotional prices occur simultaneously. Discounters synchronize regular price changes to a greater extent and promotional prices to a lesser extent. The level of price synchronization between stores indicates a positive correlation with the number of competitors and with the level of menu costs. Price synchronization is lower for perishable compared to durable products. Also, some store and chain effects are observed. Within stores, regular price changes of substituting brands are highly synchronized whereas price promotions are staggered within the same category.

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